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Die Kunst des Verkaufs: Warum Sichtbarkeit nur der erste Schritt ist

Viele Künstler*innen kennen das: Du postest regelmäßig auf Social Media, erzählst mehr über deine Kunst, zeigst dein Atelier und deine Inspirationen, doch die Anfragen bleiben aus. Woran liegt das?

Das Problem liegt nicht unbedingt darin, dass dein Content nicht gut genug ist – sondern in der Natur des Kunstkaufs selbst. Der Kunstkauf ist ein langfristiger Prozess. Es ist kein spontaner Kauf wie der von Konsumgütern. Kunst ist oft eine bedeutungsvolle und persönliche Entscheidung, die mit Zeit, Vertrauen und einer Beziehung zur Kunst sowie zu den Kuntschaffenden einhergeht.

„Kunst ist oft eine bedeutungsvolle und persönliche Entscheidung.“

Sichtbarkeit schaffen – der erste Schritt

Zunächst geht es darum, Sichtbarkeit zu erzeugen. Mit deinen Social Media Posts, deiner Website und deinem Content baust du deine Präsenz auf und eröffnest einen Raum für Menschen, die sich für deine Kunst interessieren könnten. Doch das allein reicht nicht. Es ist der erste Schritt in einem längeren Prozess, in dem du Menschen einlädst, dich und deine Kunst näher kennenzulernen.

Ein Post oder ein Reel, der viel Engagement bekommt, ist wichtig – aber es führt nicht direkt zu einem Kunstkauf. Die Reichweite und die Sichtbarkeit müssen kontinuierlich erhöht werden, um eine wachsende Gruppe von Interessierten anzusprechen, die später zu Sammler*innen werden könnten.

Die Customer Journey im Kunstverkauf

Der Weg von der ersten Sichtbarkeit bis zum tatsächlichen Kunstkauf ist oft länger als bei anderen Produkten. Die Entscheidung, ein Kunstwerk zu kaufen, ist nicht nur eine rationale, sondern auch eine emotionale. Menschen müssen Vertrauen zu dir und deinem Werk aufbauen – und das passiert nicht von heute auf morgen.

Ohne Titel - 2025, 24 x 18 cm, Ölfarbe auf Holz
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Wie kannst du diesen Prozess unterstützen?
Es braucht einen gut durchdachten Funnel – also eine gezielte Strategie, wie du die Menschen Schritt für Schritt an dich und deine Kunst heranführst.

  1. Awareness (Sichtbarkeit): Deine Social Media Posts sind der erste Schritt, um Menschen auf dich aufmerksam zu machen. Hier geht es um Geschichten, Einblicke in dein Atelier, das Zeigen deiner Inspiration und deines kreativen Prozesses. Menschen sollen dich kennenlernen und sich mit deiner Kunst identifizieren.

  2. Consideration (Überlegung): Sobald du die Aufmerksamkeit der Menschen gewonnen hast, musst du weiter dafür sorgen, dass sie sich mit deinem Werk und dir beschäftigen. Biete Einblicke hinter die Kulissen, zeige deine Ausstellungen, gib mehr von dir preis und baue eine authentische Beziehung auf. Ein Newsletter ist hier besonders wertvoll – Menschen können sich für regelmäßige Updates anmelden und erhalten so immer wieder neue Einblicke.

  3. Decision (Entscheidung): Der letzte Schritt – der Kauf – erfolgt, wenn eine Beziehung zur Kunst und zur Künstlerin oder zum Künstler aufgebaut wurde. Es ist nicht selten, dass mehrere Monate zwischen der ersten Wahrnehmung deiner Kunst und dem Kauf eines Werkes vergehen. Hier hilft es, regelmäßig mit deinen Interessenten in Kontakt zu bleiben, sei es über Instagram, deinen Blog oder Newsletter.

Die Bedeutung einer langfristigen Beziehung

Kunst wird selten in einem einzigen Moment der Begeisterung gekauft – es ist ein Prozess, bei dem der Käufer emotional investieren muss. Oft passiert der Kauf erst, wenn eine tiefe Verbindung zur Kunst oder zum Künstler besteht. Dies kann Monate oder sogar Jahre dauern, und genau deshalb ist es so wichtig, deine Interessenten über eine längere Zeit zu begleiten und immer wieder mit neuen Inhalten zu versorgen.

Wie du deine Customer Journey optimierst

  • Zeige dich: Menschen wollen nicht nur deine Kunst sehen, sie wollen auch dich als Künstler*in kennenlernen. Gib ihnen Einblicke in deinen Alltag, deine Arbeitsweise und deinen kreativen Prozess.

  • Baue eine Community: Nutze Social Media nicht nur als Plattform, um deine Kunst zu verkaufen, sondern um eine echte Community aufzubauen. Lade Menschen ein, sich mit dir zu verbinden und an deinem kreativen Weg teilzuhaben.

  • Nutze einen Newsletter: Ein direkter Draht zu deinen Interessenten ist unschlagbar. Ein Newsletter ermöglicht es dir, regelmäßig mit deiner Zielgruppe zu kommunizieren, wertvolle Inhalte zu teilen und deine Neuigkeiten direkt zu verbreiten.

  • Sei geduldig: Der Kunstkauf ist ein langfristiger Prozess. Es dauert oft, bis Menschen bereit sind, in ein Kunstwerk zu investieren. Halte deine Präsenz aufrecht und baue weiter an deiner Beziehung zu deiner Community.

Fazit: Der Kunstverkauf ist ein Marathon, kein Sprint

Es reicht nicht, einfach nur gut sichtbare Social Media Posts zu machen – der wahre Erfolg im Kunstverkauf kommt durch eine gezielte, langfristige Strategie. Sichtbarkeit ist der erste Schritt, aber die Customer Journey ist der Schlüssel zum Erfolg. Begleite deine Interessenten auf ihrem Weg, baue Vertrauen auf und binde sie langfristig an dich und deine Kunst.

Denn am Ende zählt nicht nur der Verkauf, sondern die Beziehung, die du zu deinen Käufern und Käuferinnen aufbaust.

    Lukas Moll

    Queere Kunst aus Köln
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    Queere Kunst ist mehr als nur die Darstellung queerer Themen – sie ist ein Ausdruck von Lebenserfahrungen, Gefühlen und Kämpfen, die tief in der Identität und Geschichte der queeren Gemeinschaft verwurzelt sind.

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