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Diese Kunst ist die Kunst, die queere Jugendliche brauchen.

Heute auf der Discovery Art Fair hatte ich eine dieser Begegnungen, die einen noch lange begleiten. Mein Stand war gut besucht, es gab viele schöne Gespräche – aber eine Person blieb besonders lange vor meinen Bildern stehen. Sie war ganz still. Schaute sich alles aufmerksam an, ließ sich Zeit. Irgendwann drehte sie sich zu mir...Continue reading...

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Kunst ist für mich schon immer ein Ausdruck meiner Identität gewesen. Sie war mein Zufluchtsort, mein Spiegel und mein Werkzeug, um die Welt um mich herum zu verstehen. Doch sie war auch ein Raum, in dem ich meine queere Identität erkunden konnte – etwas, das mir in meiner Kindheit und Jugend oft schwerfiel. Ich habe mich früh anders gefühlt, oft ausgegrenzt, nie ganz dazugehörig. In einer Gesellschaft, die Heteronormativität als Selbstverständlichkeit betrachtet, war es schwierig, mich selbst zu erkennen, geschweige denn stolz darauf zu sein.

Erst durch Kunst und das Entdecken anderer queerer Künstler*innen habe ich verstanden: Ich bin nicht allein. Ihre Werke haben mir gezeigt, dass es viele Facetten von Identität gibt, dass Melancholie, Sehnsucht und Anderssein nicht nur Schwächen, sondern auch Quellen kreativer Kraft sein können. Heute erschaffe ich selbst Kunst, die sich mit Identität – insbesondere queerer Identität – auseinandersetzt. Meine figurativen Porträts fiktiver Charaktere sind nicht nur Bilder, sie sind Geschichten, Seelenlandschaften und Zeugnisse eines inneren Prozesses.

Doch queere Kunst ist nicht nur für queere Menschen wichtig. Sie öffnet Türen zu Perspektiven, die sonst oft unsichtbar bleiben. Sie lädt ein zum Dialog, zum Nachdenken, zum Mitfühlen. Und sie zeigt jungen queeren Menschen, dass sie gesehen werden, dass ihre Erfahrungen wertvoll sind, dass sie Vorbilder haben. Als Kind hätte ich mir genau das gewünscht: Bilder, Texte, Stimmen, die mir sagen, dass mein Sein nicht nur legitim, sondern richtig ist.

Ohne Titel - 2024, 40 x 30, Ölfarbe auf Leinwand

Genau deshalb ist Sichtbarkeit so wichtig. Ich habe eine Online-Galerie gegründet, die queeren Künstler*innen Raum gibt, um ihre Werke zu präsentieren. Ich hoste den Podcast „Queer Art Talk“, in dem ich über queere Kunst und ihre Bedeutung spreche. Ich nutze jede Möglichkeit, um queere Kunst dahin zu bringen, wo sie gesehen wird. Weil ich weiß, dass sie nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine gesellschaftliche Notwendigkeit ist.

Kunst schafft Verbindung. Und wenn queere Menschen – insbesondere Kinder und Jugendliche – sehen, dass es Menschen gibt, die ihre Erfahrungen teilen und durch Kunst ausdrücken, dann kann das ein kleiner, aber wichtiger Schritt sein, sich selbst ein Stückchen mehr anzunehmen. Deshalb werde ich weiterhin sichtbar sein, meine Kunst teilen und queere Kunst fördern. Denn sie ist nicht nur wichtig – sie ist essenziell.

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